Sollten Feuerwerkskörper an Silvester nur an bestimmten Plätzen abgebrannt werden dürfen? Das fordert zumindest Ronnenbergs Stadtbrandmeister Jörg Tadje bei der Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Ronnenberg. VOn Lisa Malecha Ronnenberg. „Ich weiß wirklich nicht, in was für einer Gesellschaft wir leben, in der Feuerwehrleute auf ihrem Weg zu einem Einsatz mit Feuerwerkskörpern beschossen werden“, echauffierte sich Tadje bei der Jahresversammlung der Ronnenberger Feuerwehr am Sonnabend im Dorfgemeinschaftshaus. Genau dies hätten er und seine Kollegen in der Silvesternacht auf ihrem Weg zu einem Brand in Sorsum erlebt. „Es sind leider immer die Gleichen, die außer Alkohol und Blödsinn nichts im Kopf haben. Und wir müssen für diese Menschen die Kohlen aus dem Feuer holen“, sagte er. Ein Unding, findet er und fordert Konsequenzen: „Es sollte lediglich an bestimmten Plätzen erlaubt sein, Raketen und Böller zu zünden.“ Dieses Konzept hätten bereits andere Kommunen für sich entdeckt. Nur so könnten Brände und Attacken verhindert werden. Für seinen Vorschlag erntete er Applaus von den Brandbekämpfern. Die 58 aktiven Mitglieder blickten bei ihrer Jahresversammlung mit 88 Einsätzen zwar auf ein „normales Jahr“ zurück, erschreckend sei allerdings die hohe Zahl der Verkehrstoten gewesen, sagte Ortsbrandmeister Andreas Keese. Im vergangenen Jahr waren fünf Menschen bei Unfällen, zu denen die Ronnenberger Feuerwehr gerufen worden war, gestorben. Nach einem Moment des Gedenkens kamen die Brandbekämpfer dann zum erfreulichen Teil des Abends: den Beförderungen und Ehrungen. Besonders zufrieden zeigte sich Keese darüber, dass sein Team Zuwachs bekommen hat. Mit Marlen Gust und Anna-Lena Kordyla wurden zwei junge Frauen in den aktiven Dienst übernommen. Für sie könnte Fritz-Manfred Keese ein Vorbild sein. Er wurde für sein 60-jähriges Engagement geehrt.
Fritz-Manfred Keese (von links) engagiert sich seit 60 Jahren bei der Ronnenberger Feuerwehr. Ihm
folgen Herbert Stark, der seit 40 Jahren dabei ist, sowie Jens Böhm, der vor einem Vierteljahrhundert
den Dienst als Brandbekämpfer begann.
Calenberger Zeitung vom 12.01.2015