Neue Schutzausrüstung ist da
Erste Lieferung erhalten: Stadtfeuerwehr wird bis 2017 für rund 300 000 Euro eingekleidet
Bequemer, komfortabler, widerstandfähiger – insgesamt sicherer: Die neue Einsatzbekleidung der Stadtfeuerwehr ist da. Von insgesamt 280 benötigten sandfarbenen Schutzausrüstungen sind jetzt die ersten 50 Sätze ausgeliefert worden. In den nächsten zwei Jahren sollen alle aktiven Rettungskräfte aus den sieben Ronnenberger Ortsfeuerwehren für rund 300 000 Euro komplett neu eingekleidet werden.
Empelde. Für den Kleiderkammerwart der Stadtfeuerwehr lässt sich einer der wichtigsten Vorteile der neuen Uniform auf den ersten Blick erkennen: „Die gelb-sandfarbenen Jacken und Hosen sind auffälliger als die bisherige dunkelblaue Kombination“, sagt Christian Schlegel. Gerade bei Einsätzen auf der Bundesstraße seien die Einsatzkräfte viel besser zu sehen.
Das allein hätte eine Investition von rund 300 000 Euro jedoch nicht gerechtfertigt. „Die Jacken sind kürzer als die Vorgängermodelle – besserer Tragekomfort, mehr Bewegungsfreiheit“, sagt Stadtbrandmeister Jörg Tadje. Außerdem hat sich die Feuerwehr für ein neues Helmmodell entschieden. „Gelb statt weiß, mit doppelten Augenschutz: getönter Aufsatz und innen liegendes Visier“, sagt Kleiderkammerwart Schlegel. Bei den alten Modellen sei der Augenschutz außen und nicht in den Helm eingearbeitet gewesen. Deshalb sei das Material bei hohen Temperaturen oft angeschmolzen.
Vorteilhaft ist am neuen Outfit auch das feuerfeste Material. Laut Herstellerangaben halten die Jacken und Hosen Temperaturen von bis zu 1000 Grad Celsius aus. „Und bei Sonneneinstrahlung erhitzt sich die neue Schutzausrüstung nicht so schnell wie die dunkelblaue“, sagt der Stadtbrandmeister. Einen Härtetest hat Tadje am Sonnabend bei der Inbetriebnahme der Brandübungsanlage in Empelde verfolgt. Bei der Vorführung wurde die neue Kleidung bereits von einigen Einsatzkräften getragen – bei Temperaturen von bis zu 900 Grad und Rauchgaszündungen. Zur neuen Ausrüstung gehören auch bessere Handschuhe, Stiefel und Schutzhauben.
Für den Stadtbrandmeister gibt es auch einen Nebeneffekt: „Die neue Uniform erhöht die Motivation der ehrenamtlichen Kräfte.“ Gerade deswegen freut sich Tadje, dass sich der ursprünglich eingeplante Beschaffungszeitraum von acht bis zehn Jahren durch Spenden von Ronnenberger Firmen und Privatpersonen erheblich verkürzt: „Für 50 Einsatzkräfte sind die neuen Schutzausrüstungen schon angeschafft worden. Spätestens Anfang 2017 sollen alle 280 Feuerwehrleute neu eingekleidet sein“, sagt Tadje. Von den Gesamtkosten in Höhe von rund 300 000 Euro muss die Stadt wegen der bisherigen Spendenbereitschaft nur noch rund 200 000 Euro übernehmen. Eine Patenschaft für einen Schutzanzug kostet laut der Stadtverwaltung 1300 Euro.
Ingo Rodriguez